Steinheilkunde, Laserkristalle, Geomantie

Gefahr "Lichtbringer"
- von Barbara -

Mit großem Interesse las ich einige Erfahrungsberichte, die mit dem, was ich erlebt habe, im Großen und Ganzen übereinstimmen. Was ich hier noch nicht fand, handelt von Laserkristallen, die angeblich Christusenergie gespeichert haben sollen, und wenn man nur offen genug ist, jederzeit Zugang zu dieser ,,bewusstseinserweiternden'' Energie haben kann. In was ich da hineingeraten war, zeigte sich nach einiger Zeit durch Zerrissenheit, Selbstzweifel, Depressionen bis hin zu Gefühlen von Unmündigkeit.

Vor zwei Jahren begann dies durch meinen letzten Lebenspartner, Heilpraktiker von Beruf und „Holistic Consulting Manager“...so nannte er sich und so stand es auf seiner Visitenkarte und Website. Beeindruckend...nicht wahr? Er ist auch ,,Anhänger'' der Lehre Hermes Trismegistos, hatte Kontakt durch ein Medium zu ,,Meister St. Germain'', absolvierte einen Lehrgang zu Geomantie und lehrte selbst die Steinheilkunde mit Schwerpunkt auf die ,,Lichtbringer'' Laserkristalle, bei denen man unterscheiden muss zwischen Doppelendern, Zeptern und dergleichen. Er...so seine Hybris, war wohl ,,von oben'' auserwählt, in das Kristallwissen eingeweiht zu werden. ER...so seine eigene Meinung, sei ein Eingeweihter in dieses höhere Wissen. Das...bekäme ja nicht jeder...Tja, so fing alles an. Auch mich beeinflusste er derart, dass ich mir diese Laser auf den Körper legte, um Kontakt zu meinem „höheren Selbst“ zu bekommen. Danach fühlte ich mich meist völlig fertig, schwer und leer. Das, so seine Aufklärung, seien zunächst ,,Erstverschlimmerungen'' wie bei der Homöopathie. Naja, ich schenkte ihm in meiner grenzenlosen Naivität und verblendeten Liebe zu ihm mein Vertrauen. Ich machte weiter, spürte aber nichts, außer diesen Symptomen. Irgendwann wollte ich genauer wissen, was denn das höhere Selbst sei und bekam dann zur Antwort, das sei mein ungenutztes Potenzial, dass durch mein Unterbewusstsein blockiert werde. Durch die Arbeit mit den Kristallen bekäme ich Kontakt zu den tiefsten Tiefen und höchsten Höhen meines Selbstes. O.K. soweit, so gut, oder eben nicht. Ich bekam mein Leben dennoch nicht in den Griff....weil...ich nicht WILL. Ach so ist das...na dann...muss ich mich nur noch weiter öffnen und auch WOLLEN.

Es macht ja auch richtig Spaß, nicht weiter zu kommen und in Stagnation und Lethargie zu verharren. Sorry...aber ich bin durchaus ein lösungsorientierter Mensch und auch offen für konstruktive Kritik....nur ich WILL ja nicht. Soviel Zynismus habe ich noch nicht erlebt. Das kann ich aus jetziger Sicht sagen, da ich mich immer unwohl dabei gefühlt habe, nur nie auf die Idee gekommen bin, dass das nicht an mir liegt.
Aber einem selbstkritischen, verzweifelten und nach Halt suchenden Menschen kann man sowas ja auch mit Leichtigkeit suggerieren.
Heute habe ich den Halt gefunden, in Jesus Christus. Ich brauche auch nicht mehr zu verzweifeln oder mich selbst fertig zu machen. Ich weiß, dass ich geliebt werde, trotz meiner Fehler, dass ich angenommen bin...von Anfang an. Ich wusste es schon immer, wollte es wohl aber nicht wahrhaben. Jetzt WILL ich...mein Herz öffnen...für die einzig wahre Lehre und Liebe, die so einzigartig und groß ist... und das alles kostenlos.

Ich bin noch immer geschädigt von der Bindung an diesen Mann, aber es wird weniger. Dass ich mich lösen konnte, habe ich Jesus zu verdanken. Er hat meine Gebete erhört. Ich habe mich versündigt, auch an meinen Kindern. Dieser Mann hat meine Kinder wie Kriminelle behandelt und von negativen Energien, die vom Gegenspieler kämen, gesprochen. Diese hätten sich meiner Kinder bemächtigt und man müsse doch gegenkonditionieren. Das hört sich ja zunächst auch ,christlich' an und ich habe mir nichts Böses dabei gedacht. Selbst das habe ich mir von ihm einreden lassen, dass ja nicht meine Kinder schlecht wären, sondern nur ihr Verhalten. Die Kinder haben das natürlich auf ihre Person bezogen, da Kinder ihr Verhalten kaum von ihrer Persönlichkeit trennen können und fühlten sich im Ganzen auch abgelehnt.

Auch da hat er mächtig rummanipuliert. Ein früherer Freund sagte mir auch spontan auf den Kopf zu, der Mann wäre gefährlich, nachdem ich ihm ein Foto von ihm gezeigt hatte. Das habe ich dann natürlich als Eifersucht und Voreingenommenheit interpretiert. Wie dumm von mir, aber ich musste den Weg der Erfahrung anstelle der Belehrung gehen...und nun büßen. Ich kann mich glücklich schätzen, dass mich meine Kinder nicht verachten und ich hoffe, sie tun das auch später nicht.
Das war meine Geschichte...eine Geschichte, die aus einem übersteigerten Anlehnungsbedürfnis heraus entstand, aus einer Hilf- und Orientierungslosigkeit und heillosen Verzweiflung.
Jetzt bin ich neu...zumindest fühle ich mich so...seitdem ich weiß, wem ich mein Leben anvertrauen darf, um endlich auch die Kraft zu haben, selbstverantwortlich damit umzugehen. Danke!


Barbara



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