Vorspann
Ich bin 1953 geboren und in der Nachkriegszeit in bürgerlichen, "geordneten" Verhältnissen aufgewachsen. Vordergründig war alles in Ordnung, doch von Kind an empfand ich, dass mir etwas fehlt. Ich empfand, dass ich nicht wirklich angenommen und geliebt wurde. Meine Eltern hatten selbst nie Annahme erfahren. So hatte ich einen inneren Durst und einen Hunger nach Annahme und Verständnis, den niemand stillen konnte. Vor allem in meinen Teenie-Jahren wuchs in mir eine große Sehnsucht nach etwas, das ich nicht benennen konnte.
Darüber hinaus besaß ich von Kind an eine gewisse Sensibilität für die Dinge, die sich im "Unsichtbaren", im "Atmosphärischen" um mich herum abspielten. Das bezog sich z.B. auf die Wahrnehmung von Motivationen oder Haltungen von Menschen eben das, was sich "hinter der Fassade" abspielte.
Ich war etwa sieben Jahre alt, als wir mit der ganzen Familie im Schwarzwald Urlaub machten. Wir wohnten in einem Anbau an ein stilechtes, altes Schwarzwaldhaus. Als ich an der Hand meiner Mutter in die große Wohnstube der Wirtsleute mit dem großen Kachelofen kam, da packte mich aus einem unerfindlichen Grund ein tiefes Entsetzen. Ich schrie und weinte und ging ab diesem Zeitpunkt nie mehr wieder in diesen Raum. Erst etwa 30 Jahre später erinnerte ich mich wieder an solche Dinge und kann sie nun im wahrsten Sinn des Wortes - in einem ganz neuen Licht sehen.
1990 habe ich mein Leben Jesus gegeben und seit dieser Zeit so viele wunderbare Erfahrungen in der Beziehung mit dem lebendigen Gott gemacht.
Die Suche beginnt
Schon in meiner frühen Teenagerzeit versuchte ich eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, die Frage nach dem "woher", "wohin" und "warum" zu finden. Predigten in der traditionellen Kirche sprachen mich nicht an. Die Konfirmation ließ ich einfach über mich ergehen ich war enttäuscht, dass außer den Geschenken nichts für mein eigentliches Sein Verwertbares dabei herauskam. Gott war für mich ganz weit weg. Gott war mehr eine Metapher und hatte mit meiner Realität nichts zu tun.
In der Schule und im Jugendclub der Ortsgemeinde wurde ich mit der Ideologie der 68er Jahre konfrontiert: Selbstbestimmung, Selbsterfahrung, Infragestellen der bestehenden Strukturen, Abgrenzung gegenüber der bestehende Kultur und dem Establishment. Selbst der Name meiner damaligen Schule (Hegel-Gymnasium) verwies auf den Humanismus als Programm: der Mensch und sein Denken ist der Maßstab aller Dinge. Weil der Mensch angeblich von Hause aus gut ist, muss das Gute nur gefunden und durch geeignete Maßnahmen entwickelt werden.
Im Religionsunterricht gab es etwas Psychologie und vor allem die griechische Philosophie. Dieses Gedankengut verband sich dann später sehr leicht mit dem Denken der östlichen Religionen, auch mit Theosophie und Anthroposophie.
Meine Eltern waren Kirchensteuerzahler. Sie gingen ab und zu in den Gottesdienst der örtlichen Kirchengemeinde vor allem an besonderen Feiertagen und weil es die religiös-fromme Oma wegen der Leute so wollte.
Manipulation in jeder Form wurde mir schon mit der Muttermilch beigebracht. Eigentlich wusste ich schon damals sehr genau, was Religiosität bedeutet (=Manipulation, fromme Fassade, frommes Leistungsdenken, der Mensch wird erlöst durch die Einhaltung bestimmter formaler Konzepte oder Regeln). In diesem Sinne ist auch der Humanismus eine Spielart von "antigöttlicher Religiosität" man glaubt nicht an Gott, man glaubt an den Menschen.
Als ich zwischen 16 und 18 Jahre alt war, kam ich anlässlich eines Gospelkonzertes in Kontakt zu einer Baptistengemeinde. Der Kontakt vertiefte sich und schließlich spielte ich mit meiner Gitarre in dem dortigen Chor. Das war einerseits sehr schön, aber ich bekam trotzdem keine Antwort auf meine tiefsitzenden und drängenden Fragen. Damals war mir ja gar nicht richtig bewusst, was mir fehlte und um was es eigentlich ging. Jedenfalls war niemand da, der mich mal auf die Seite genommen hätte und mich gefragt hätte, ob ich Jesus kennen lernen möchte. Niemand hat mir gesagt, dass es das eigentliche Ziel unseres Daseins ist, eine enge Beziehung zu Gott aufzunehmen. Niemand hat mich an die Quelle des Lebendigen Wassers geführt.
Obwohl es in dieser Gemeinde schon mehr Leben gab als in der evangelischen Ortsgemeinde, die ich kannte, war mir trotzdem schließlich alles zu formal und unpersönlich. Ich lief wieder weg. Hoffnungslosigkeit überschattete mich. Aus Frust landete meine Gitarre im Sperrmüll.
Ich hatte die Vorstellung, dass eine Freundin mich aus meiner Isolation befreien würde. Die Sehnsucht nach einer erfüllenden Beziehung trieb mich um. Im Alter von etwa 17 Jahren lernte ich nach einigen frustrierenden Begegnungen mit Mädchen schließlich meine jetzige Frau kennen. Für längere Zeit drehte sich alles nur um diese Beziehung. Nichts war mir wichtiger. Aber schließlich konnte auch diese Beziehung die tief sitzende Sehnsucht nicht befriedigen.
Der Einstieg
Ich hatte inzwischen das Abitur gemacht. Durch mein Ingenieurstudium entstand ein noch größerer Druck in meinem Leben. Versagensängste plagten mich. In dieser Zeit Anfang zwanzig, hatte ich immer wieder starke Migräne. Es half nichts. Ich wollte auch nicht immer wieder Schmerzmittel verwenden. Da kam ich auf die Idee, es einmal mit Autogenem Training zu versuchen - zumal der Grundkurs in Autogenem Training von der Krankenkasse bezahlt wurde. Es brachte tatsächlich eine gewisse Erleichterung. Dieser Kurs weckte meine Neugier an den unsichtbaren Vorgängen im Bereich zwischen Körper und Psyche und ich spürte, dass es auch um mich herum eine unsichtbare Welt geben musste.
Diese Geheimnisse wollte ich nun entdecken.
Die Vertiefung
Ich begann mit der Literatur von Büchern über Parapsychologie. Die dort beschriebenen Phänomene faszinierten mich. Ich machte auch meine ersten Versuche in der Außersinnlichen Wahrnehmung. Doch es "funktionierte" nicht so, wie ich es mir vorstellte oder hielt Gott hier schon Seine Hand dazwischen?
Jedenfalls waren die Ergebnisse sehr dürftig und mein Interesse hielt sich in Grenzen. Danach suchte ich eine Antwort auf meine Fragen in der Astrologie. Ich ging systematisch vor, besorgte mir Bücher und besuchte Seminare. Bald beherrschte ich die ganze Materie meisterhaft. Geburtshoroskope, Partnerhoroskope, die "Strukturkräfte" des Weltalls und der Lebewesen, alles berechenbar, vorhersehbar, faszinierend - einfach großartig!
Ich programmierte als angehender Informatiker die entsprechende Software auf den damaligen Kleinrechnern (Personalcomputer in der heutigen Form gab es noch nicht). Ich programmierte die Bahndaten der Planeten nach Vorgaben der NASA und rechnete sie automatisch auf die jeweiligen Ortskoordinaten um. Professionelle Software gab es noch kaum.
Es dauerte nicht lange, da legte ich die anspruchsvolle Prüfung (mit einem schriftlichen und einem mündlichen Teil) beim Deutschen Astrologen-Verband ab. Ich staunte selbst über das Ergebnis meiner Interpretation eines Geburtshoroskopes einer mir unbekannten Person, als meine Ausarbeitung mit dem tatsächlichen Lebenslauf verglichen wurde.
Wenn ich ein Geburtshoroskop (=Gestirnkonstellationen zum Zeitpunkt der Geburt) vor mir liegen hatte, dann konnte ich diese strukturelle Einbindung dieser Person in die kosmischen Kräfte beschreiben, wie ein anderer einen Wirtschaftsbericht abgibt.
Ich schrieb nun selbst Artikel in entsprechenden Fachzeitschriften und hielt Seminare ab. Es war hochinteressant, es war aufregend und es befriedigte meine intellektuelle Neugier - außerdem wurde ich von vielen Menschen beachtet, ja sogar bewundert. Doch meine tiefe innere Sehnsucht war trotzdem noch nicht gestillt. Im Gegenteil es kamen noch mehr Fragen, Zwänge und Ängste in mein Leben hinein.
Auch meine Frau blieb sehr auf Distanz. Weil sie jedoch diese Form von emotionaler Distanz aus ihrem Elternhaus gewöhnt war, gab es deshalb noch kaum Auseinandersetzungen.
Durch die entsprechenden Kontakte in der Esoterik-Szene kam ich in Berührung mit einer indischen Sekte, die eine bestimmte Art von Yoga pflegte. Es war eine kleine Gruppe, die sich wöchentlich zur Meditation traf. Von den vielen verschiedenen Yoga-Arten lernte ich so den "Surad-Shabd-Yoga" kennen. Dahinter stand ein indischer Guru mit Turban und grauem Bart, finster dreinblickend mit stechendem Blick. Man saß in dem muffigen Raum eines früheren Ladens in einem alten Gebäude auf dem Boden, hörte einige der "weisen Worte" von einer Kassette und versuchte, die eigene "spirituelle Energie" auf das Bild des Guru an der Wand zu konzentrieren. Der Leiter der Gruppe erzählte von einer ganz besonderen Erfahrung bei der Meditation - er wurde einmal von einem Licht eingehüllt. Das fand ich sehr interessant.
Als einige der Gruppe einmal recht krank und depressiv von einem Besuch bei diesem Guru in Indien zurückkamen, dachte ich über den seltsamen Widerspruch zwischen den "Predigten" und der offensichtlichen Realität nach. Ich betrachtete das Bild an der Wand jetzt noch mit etwas mehr kritischer Distanz. Mir fiel nun besonders der Widerspruch zwischen den vielen Sprüchen von Liebe einerseits und dem grimmigen Blick des Guru andererseits auf. Da stimmte doch etwas nicht! Als ich das Gesicht auf dem Foto eines Abends so betrachtete, schien das Bild für mich irgendwie lebendig zu werden und er schaute mich noch viel grimmiger und durchdringender an als sonst. Hatte ich ihn vielleicht schon durchschaut?
In der Nacht träumte ich, dass die ganze Gruppe auf dem Weg zum Wohnsitz des Guru marschierte. Jeder hatte irgendein Geschenk, das er seinem verehrten Meister dort schenken wollte. Ich wollte ihm auch etwas bringen, hatte aber nichts dabei. Da sah ich ihn vor meinem inneren Auge und sagte ihm, dass es mir peinlich sei, dass ich nichts dabei hätte. Er sagte: "Mach' dir keine Gedanken, ich brauche nichts von dir, im Gegenteil, ich habe für dich ein großes Geschenkt bereit gestellt!" Er machte eine Handbewegung und im selben Augenblick sah ich viele Kisten mit Mineralwasserflaschen, mindestens 30 bis 50 Stück, hoch aufgestapelt. Im Traum konnte ich mich aber nicht so richtig darüber freuen. Ich fragte ihn, was er denn dafür im Gegenzug haben wollte da beeilte er sich zu sagen: "Dafür brauchst du mir nichts zu geben!" Aber ich glaubte ihm das nicht, denn er schaute mich dabei recht seltsam an. Mir war plötzlich bewusst, dass er meine Seele haben wollte.
Als ich am anderen Morgen aufwachte, dachte ich lange über diesen Traum nach. Ich verstand, dass diese Kisten mit den Flaschen etwas mit dem Wasser des Lebens zu tun haben. Das war schon etwas, was ich gerne gehabt hätte.
Mir wurde zum ersten Mal in einem Leben bewusst, dass ich eigentlich auf der Suche nach dem Wasser des Lebens war. Aber - so habe ich weiter gedacht (oder dachte da etwas in mir?) - was ist, wenn diese Flaschen ausgetrunken sind? Woher bekomme ich dann neues Wasser? Dann wäre ich ja schließlich abhängig von diesem Guru?! Mir wurde auch klar, dass ich dieses Wasser nicht kostenlos bekommen würde. Meine Seele würde ich ihm jedenfalls nicht geben. Ich verkaufe doch nicht meine Seele an irgendeinen Guru!
Mein Entschluss stand fest: ich werde mich von dieser Gruppe, von diesem Meister und von diesem ganzen Gedankengut trennen. Irgendwo tief in mir war ein Wissen, dass ich das Wasser des Lebens kostenlos bekommen könnte, wenn ich nur an die richtige Quelle kommen würde.
In der folgenden Nacht hatte ich wieder einen sehr deutlichen Traum. Ich war in einer Vorstadt mit vielen Wohnblocks und einem Geschäftsviertel. Ich hatte die Information, dass Terroristen einen Anschlag mit Nervengas auf dieses Viertel planen. Ich ging auf verschiedene Leute zu, packte sie am Kragen, schüttelte sie und rief: "Wissen Sie nicht, dass es hier einen Giftgasanschlag geben wird?" Aber es kam keine Reaktion. Sie waren schon wie hypnotisiert. Das Nervengas hatte schon seine Wirkung getan sie waren erblindet und willenlos. Ich war anscheinend der Einzige, der immun dagegen war. Ich war schockiert.
Dann kam ich in die Praxis eines Arztes. Da gab es ein Wartezimmer mit vielen Patienten. Seltsam an dieser Szene war, dass statt der sonst üblichen Sprechstundenhilfen hier einige dunkle Gestalten als Bodyguards ihren Dienst verrichteten. Die Patienten warteten alle auf die Augenbehandlung. Sie wollten wieder sehend werden. Da hörte ich eine Stimme in meinem Gehirn, wie wenn ich ein Sprechfunkgerät bei mir hätte: "Was suchst du denn hier in meiner Praxis?" - Mir war plötzlich bewusst, dass es wieder die Stimme des Guru war. Ich war sehr erstaunt: "Wie ist das möglich, dass du so zu mir reden kannst?" Ich sah ihn regelrecht vor mir, wie er grinste und diese Situation auskostete.
Schlagartig war mir bewusst, dass ich mich in Gefahr befand. Mir war klar, dass er, der vorgab, die Leute wieder sehend zu machen, genau derjenige war, der die Leute durch seinen Anschlag blind und willenlos gemacht hat.
Als ich über den Traum nachdachte, wurde mir bewusst, dass die eigentliche Funktion der vielen Meditationsgruppen darin bestand, durch die Konzentration auf diesen Guru ihm so etwas wie "spirituelle Lebensenergie" zuzuführen. Deshalb hängt auch das Bild des jeweiligen "Meisters" überall, wo diese "Jünger" zusammenkommen. Die Leute sitzen sozusagen wie in einem Spinnennetz und die "Spinne" in der Mitte saugt sie aus.
Vordergründig heißt es in der hinduistischen Religion, man müsse lernen, wie man das eigene Schicksal ("Karma") durch Meditation überwindet. Gutes tut man eigentlich nur deshalb, um die Qualität seines Karma zu verbessern. Das eigentliche Ziel ist die Loslösung von dem "Rad der Wiedergeburt", die Befreiung von dem Zwang der Reinkarnation durch das Eintreten ins Nirvana. Auflösung der Persönlichkeit statt Entwicklung von Persönlichkeit. Ich hatte jedenfalls erst mal genug davon. Die Widersprüche waren zu offensichtlich. Ich hatte mich zwar von dieser Gruppe getrennt, aber die Sache selbst ließ mich nicht mehr los. Es gibt ja noch mehr viel versprechende Angebote...
Die Psycho-Szene
Da ich natürlich auch ein großes Identitätsproblem hatte, wollte ich mich selbst in der Tiefe kennen lernen. Ich habe über Jahre hinweg verschiedene Spielarten von Selbsterfahrung und verschiedene psychotherapeutische Methoden kennen gelernt jeweils in Theorie und Praxis. Gestalttherapie, Psychodrama, Bioenergetik, Gesprächstherapie, ... Begleitend dazu gab es noch Dinge wie Traumreise, aktive Imagination, Feldenkrais-Methode, Eurythmie, Shiatsu,... um nur einige zu nennen.
Bei allen diesen Dingen bin ich schließlich immer wieder an demselben Punkt gestanden am Ende der Sackgasse. Nur konnte und wollte ich mir das bis zuletzt nicht eingestehen. Die Widersprüche und persönlichen Verflechtungen sind für mich eher größer geworden. Bei aller Selbsterfahrung hat sich mein Leben nicht wirklich verbessert im Gegenteil. Ich habe meine Selbstbezogenheit dadurch immer besser kultiviert. Ich hatte mit meiner systematischen Selbstverwirklichung begonnen. Am Ergebnis gemessen war es in Wirklichkeit nur Selbstzerstörung.
Esoterik pur
Ich stürzte mich auf alles, was irgendwie in meine Nähe kam und was mir auf meiner Suche neue Erkenntnisse und neue Erfahrungen versprach. Ich war Lebenshungrig und doch griff ich immer wieder nach toten Dingen.
Astrologie als solche genügte mir schon lange nicht mehr. Mein Ziel war eine ganzheitliche Umsetzung all dessen, was ich bisher schon gelernt und erfahren hatte.
Ich beschäftigte mich mit verschiedenen magischen Praktiken, las viele Bücher über Theosophie, Alchemie, Tarot, I Ging und sonstige esoterische und psychologische Schriften. Unter anderem verschlang ich regelrecht sämtliche Bände von den "Lehren des Don Juan" - Berichte über indianisches Schamanentum.
Ich las auch etliche Schriften von C.G. Jung. Er war nicht nur ein bedeutender Psychologe, wie üblicher Weise dargestellt, sondern er war auch ein Freak in Sachen Esoterik.
Ich wollte anderen Menschen praktisch helfen und ich wollte aus meinem Beruf aussteigen, denn meine Ingenieurstätigkeit ödete mich an. So machte ich nebenberuflich eine Heilpraktikerausbildung. Im Zuge dieser Ausbildung vertiefte ich mich in Homöopathie, Akupunktur, Farbtherapie, Irisdiagnose, div. feinstoffliche Bioenergetische Methoden, Bach-Blüten-Therapie, Steine, Farben, indianische Heilmethoden, ...
Ich lernte, wie man mit den verschiedenen "Energiebahnen" und den „Chakras“ am Körper arbeitet. Ich war dabei, alle die "Energien" freizusetzen, die letzten Endes nur abhängig machen und zerstören.
Ich holte mir das Wasser des Lebens aus jedem modrigen Loch, an dem ich auf meiner Suche vorbei kam. Ich merkte jedoch nicht, wie das "Gift" langsam mein Leben und das meiner Umgebung zerstörte.
Ich war süchtig und ich war regelrecht besessen, diesen zerstörerischen Weg nach mehr "Erkenntnis der höheren Welten" zu gehen!
Durch die persönlichen Kontakte zu einem Anthroposophen mit viel okkultem Hintergrundwissen lernte ich neben dem Pendeln und Rutengehen auch viel über "energetische Strukturen" in der sichtbaren und unsichtbaren Welt. Ich lernte auch etliches über "Elementarwesen", "Engel" und ihre Funktionen in der unsichtbaren Welt.
Ich arbeitete mit verschiedenen okkulten Therapieverfahren. Das Zusammenspiel zwischen Pendeln, Homöopathie und elektronischen Bioenergetik-Geräten war einfach faszinierend!
Ich habe etliche Schriften von Rudolf Steiner gelesen. Dabei entdeckte ich die vielen Widersprüche und Unschlüssigkeiten in seiner Lehre. Diesen Widersprüchen gingen die Erzieher, Pädagogen und Ärzte, die ich kennen gelernt habe, aus dem Weg, indem sie den für sie relevanten Bereich nach ihren eigenen Vorstellungen gestalteten und das dann Waldorf-Pädagogik oder Anthroposophische Medizin nannten.
Weil wir nur das Beste für unsere Tochter wollten, musste sie natürlich in den Waldorf-Kindergarten gehen. Dadurch, dass ich Elternbeirat war, lernte ich auch die Widersprüche der Anthroposophie in der Praxis kennen. Alles, was nicht ins Konzept passt, wurde mit einem Mantel des Schweigens, des Ignorierens und Verleugnens und mit Manipulation zugedeckt. Das "Schöne" und "Edle" ist der Maßstab aller Dinge. Alles ist in Ordnung, wenn man sich nur am "Schönen" orientiert. Leider ist es nur die Fassade für viele unschöne Dinge dahinter.
Alle Bestrebungen, die "Erkenntnis der höheren Welten" zu erlangen, erwiesen sich im Laufe der Jahre als totaler Flop denn ich wurde doch immer wieder auf mein eigenes "kümmerliches" Leben zurückgeworfen. Es war inzwischen hinter der stolzen Fassade noch kümmerlicher geworden.
Es ist eine bittere Tatsache, dass man beim Umgang mit den okkulten Dingen schließlich einen hohen Preis bezahlen muss. Die Lebenskräfte werden angegriffen, die Finanzen werden geraubt, Lebensfreude und Beziehungen werden zerstört und das schlimmste ist: der Betroffene selbst ist blind für diesen zerstörerischen Prozess bis es dann vielleicht zu spät ist.
Soll und Haben
Was ich damals nicht erkennen konnte, sind folgende grundlegende Prinzipien, die in unserem Leben zum Tragen kommen.
Das Hauptprinzip ist das Gesetz von Saat und Ernte.
Es gilt grundsätzlich immer und überall.
Ich dachte, ich hätte es mit positiven, aufbauenden, Erkenntnis bewirkenden Dingen zu tun. Doch in Wirklichkeit habe mich auf die Kooperation mit Mächten der Finsternis und Zerstörung eingelassen (=Saat).
Was ich geerntet habe, war folglich Finsternis, noch größerer Mangel, noch größere Zerstörung in meinem Leben. Auch unsere Ehe stand kurz vor dem Ende obwohl ich die "Knackpunkte" unserer Beziehung durch die Analyse des Partnerhoroskops theoretisch sehr gut beschreiben konnte.
Es ist so, als ob ein Gefangener die vielen Ketten und Fesseln, mit denen er gebunden ist, ganz detailliert beschreibt. Doch das nützt ihm absolut nichts, solange er nicht den Schlüssel zur Freiheit besitzt.
Das zweite Prinzip hängt mit dem ersten Prinzip zusammen. Ich nenne es den Kostenfaktor. Anders gesagt: alles hat seinen Preis.
Das Wort Gottes sagt, dass der Umgang mit den antigöttlichen Dingen schließlich unser Leben kostet. Es kann schon ein zu früher Tod auf dieser Erde sein. Ganz sicher aber kostet es uns das ewige Leben nach dem physischen Tod.
Wie entstehen die Kosten?
Die Kosten entstehen immer dann, wenn ich die Dienstleistung aus der unsichtbaren Welt bewusst oder unbewusst - anfordere. Diese "Dienstleistung" nehmen wir immer dann in Anspruch, wenn wir mit irgendwelchen okkulten Dingen umgehen. Das ist besonders deutlich beim Einsatz gewisser alternativer Heilmethoden:
Wir benötigen diese "okkulte Dienstleistung" immer dann, wenn in der Prozesskette von der Herstellung bis zur Anwendung nicht nur physikalisch-chemische Abläufe verwendet werden, sondern wenn ein oder mehrere Schritte des Prozesses auf "energetischer" bzw. "feinstofflicher" Basis ablaufen. Man kann es praktisch veranschaulichen z.B. bei der Herstellung oder Anwendung von Homöopathie (hier ist es die "Energetisierung" durch Schütteln), Bach-Blüten-Wasser (hier ist es die "Energetisierung" durch Sonnenlicht), ...
Die Kosten stehen oft lange an, aber irgendwann werden sie eingefordert. Manchmal direkt in Form von Geld, das uns "zwischen den Fingern zerrinnt" oder wir werden auf andere Art "beraubt". Manchmal müssen mit unserer Lebenskraft bezahlen (das Resultat ist Erschöp-fung und Krankheit), manchmal mit seelischem Wohlbefinden und Lebensfreude (dann bleibt uns nur noch Entmutigung, Depression und unterschiedliche Arten von Abhängigkeiten).
Der Weg zurück
Als unsere Tochter noch nicht einmal ganz sieben Jahre alt war, vertrat sie bei der Diskussion über die Grundschule ganz vehement ihre Position: "ich werde auf keinen Fall in die Waldorfschule gehen!"
Nun, da konnten wir kaum widersprechen, zumal unsere Motivation für die Anthroposophie inzwischen so gut wie nicht mehr vorhanden war. Also wurde unsere Tochter in die städtische Grundschule am Ort eingeschult.
Bald darauf kam sie einmal nach Hause und sagte zu mir: "Papa, jetzt gehe ich in die Schule, jetzt möchte ich auch einmal in die Kirche gehen!" Ich entgegnete: "Selbstverständlich, das machen wir zusammen." Im Hinterkopf hatte ich die Gedanken: "Das mit der Kirche, das kannst du ja alles vergessen, aber meiner Tochter darf ich diesen kulturellen Hintergrund nicht vorenthalten."
Also ging ich nun sonntags mit meiner Tochter in die Kirche am Ort. Meine Frau blieb mit unserem kleinen Sohn Zuhause. In der Kirche habe ich genau das vorgefunden, was ich von früher her kannte: die meist älteren Besucher sind nach dem Gottesdienst genau so mit ernstem Blick oder lächelnder Fassade hinaus gegangen wie sie herein gekommen waren.
In dieser Zeit kam ich einmal "zufällig" mit einem gläubigen Pfarrer ins Gespräch. Ich erzählte von meinen diversen Erkenntnissen und Erfahrungen im Bereich der Esoterik und sprach von meiner Suche. Ich erinnere mich nur noch an einen Satz: "Jesus ist der einzige Weg!"
Als ich das hörte, wurde ich richtig böse. Der Zorn stieg in mir auf: "Wieder dieses religiöse Geschwätz!" Gott und Jesus waren für mich nach wie vor rein abstrakte Begriffe, die mit meiner Realität nichts zu tun haben. Trotzdem saßen diese Worte wie eine Harpune in meinem Herzen fest.
Nach einiger Zeit des Kirchenbesuchs kam ein Verantwortlicher der Kirchengemeinde nach dem Gottesdienst auf mich zu. Wir kamen ins Gespräch und er lud mich zu seinem Hauskreis ein. Ich spürte hier bei dieser Person nicht den Widerspruch zwischen der äußeren Fassade und dem, was dahinter war. Und da witterte ich etwas, das ich bisher noch nicht kannte. Ich dachte zwar an die Erfahrungen als Jugendlicher, als ich einige Male einen Hauskreis der damaligen Ortsgemeinde besuchte, wo so viele ernste Leute mit gerunzelter Stirn da saßen...
Aber ich hatte nichts zu verlieren und schließlich siegte die Neugier.
In dieser Gruppe nun war die Atmosphäre sehr angenehm, nichts Zwanghaftes, keine Manipulation. Ich las zum ersten Mal in meinem Leben bewusst die Bibel. Doch in meinem Denken war noch alles zusammen vermischt. Ich verstand noch nicht viel von dem, was da stand, aber ich wollte dranbleiben, bis ich es verstehen würde.
Es verging über ein Jahr, da fragte ich eines Tages die Hauskreisleiter, ob sie mir nicht etwas Literatur zum Thema "Glauben" empfehlen könnten. Jetzt war die Zeit gekommen. Nun wollte ich der ganzen Sache auf den Grund gehen.
Überwältigt von Gottes Liebe
Ich erhielt zwei kleine Büchlein. Das eine hatte den Titel "Glaube ist kein Gefühl". Ich verschlang alles innerhalb kurzer Zeit. Meine ganze Familie war zu dieser Zeit ausgegangen und ich war alleine Zuhause.
Für mich war besonders interessant, dass es sich um verschiedene Erfahrungsberichte handelte, bei denen unabhängig voneinander immer wieder dasselbe Muster ablief:
1. Die Erkenntnis, dass man auf die eine oder andere Weise ans Ende gekommen ist, dass man selbst nicht mehr weiter kommt, dass man über dem, was nicht in Ordnung in seinem Leben ist, mit Gott ins Reine kommen möchte.
2. Man bittet Gott um die Vergebung der Schuld und Sünde und gibt Jesus sein ganzes Leben. Man tut das, indem man das ausspricht am besten vor Zeugen.
3. Jesus kommt in unser Leben und es verändern sich dadurch sofort die "Rechtsverhältnisse" und die "Herrschaftsverhältnisse" im Unsichtbaren. Jesus hat die Schuld für uns schon vor 2000 Jahren bezahlt. Nun ist ER der Herr in unserem Leben. Nur allein dadurch haben wir Anteil am Ewigen Leben.
Ich habe das damals noch nicht richtig verstanden. Aber eines habe ich verstanden: nämlich dass sich jedes Leben radikal zum Positiven hin verändert, nachdem dieser Schritt der "Lebensübergabe" vollzogen war. Und das Wichtigste war, dass es keine besonderen Voraussetzungen gab, um diesen Schritt vollziehen zu können.
Mir war absolut klar:
Dieses neue Leben ist genau das, was ich immer schon gesucht habe!
In dem Augenblick, als mir bewusst wurde, dass ich genau das wollte und dass dieser Weg für jeden offen stand - also auch für mich da bin ich aufgestanden und habe aus meinem Herzen heraus etwa folgendes gebetet:
"Gott, wenn es dich gibt, und wenn das alles stimmt, was ich in der Bibel und in diesem Büchlein gelesen habe, dann möchte ich das auch. Ich brauche dich, Jesus, vergib mir meine Schuld und komm in mein Leben!"
Ich habe kaum diese Worte ausgesprochen, da kamen große Wellen der Liebe Gottes über mich und durch mich hindurch. So etwas hatte ich zuvor noch nie erlebt. Ich ging in die Knie und habe hemmungslos geweint. Ich wusste nicht, ob ich mehr weinte aus meiner Betroffenheit über die Schuld in meinem alten Leben oder wegen dieser wunderbaren Berührung von dieser unbeschreiblichen Liebe Gottes.
Ich empfand es mit meinem ganzen Sein:
Ich bin vollkommen angenommen und werde geliebt!
"So macht sein Geist uns im Innersten gewiss, dass wir Kinder Gottes sind."
(Brief des Paulus an die Römer 8, 16)
Meine Frau hat gleich gesehen, dass sich irgendetwas in mir verändert hat. Doch sie dachte, dass es "wieder mal was neues Verrücktes" sei, wie schon so oft. Doch was sich da verändert hatte, sprach sie an und machte sie neugierig - denn es hatte Bestand und es war etwas, was auch ihr irgendwie gut tat.
Mit der Zeit wurde mir bewusst, dass ich mich von den ganzen Dingen aus meinem alten Leben trennen muss. So habe ich mich im Gebet von meinem ganzen okkulten Hintergrund getrennt und habe die entsprechenden Bücher entsorgt.
Da gab es auch einen Medikamentenschrank mit den vielen homöopathischen Medikamenten und Ampullen. Es gab auch noch einige Geräte für die Therapie im "feinstofflichen Bereich". All das habe ich schließlich radikal entsorgt. Es waren insgesamt umgerechnet an die 5.000 Euro, die hier im Müll landeten.
Doch mein Wissen, das ich mir angeeignet hatte, konnte ich nicht einfach so über Bord werfen. Ich kannte die ganzen okkulten Zusammenhänge, ich wusste auch, wie Astrologie "funktioniert" sollte ich jetzt alles leugnen?
Bisher hatte ich alle Dinge, denen ich in meinem neuen Glauben begegnete, immer wieder durch die Bibel bestätigt gesehen. Da wollte ich auch das Thema Astrologie in dem richtigen Zusammenhang sehen. Ich freute mich, als ich fündig wurde im Brief des Paulus an die
Galater 4, 3-5:
"So waren auch wir, als wir Unmündige waren, unter die Elemente der Welt [="kosmische Mächte" oder "Elementarmächte"] versklavt.
Als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz, damit er die loskaufte, die unter Gesetz waren, damit wir die Sohnschaft [und damit das ewige Leben] empfingen."
Ich erkannte die ungeheure Tragweite dieses Textes: ich stand jetzt als wiedergeborener Christ nicht mehr unter dem Zwang von Gestirnkonstellationen, auch nicht mehr unter den Abhängigkeiten unserer Kultur, sondern ich stand nun allein unter der Herrschaft von Jesus Christus und unter dem Gesetz der Gnade.
Wir besuchten verschiedene freie Gemeinden, wo nicht das traditionelle, sondern das volle Evangelium gepredigt und praktisch umgesetzt wurde. Diese Gottesdienste machten richtig Laune. Da war Dynamik und Schwung. Man spürte überall die Offenheit und Freundlichkeit der anderen Christen. Der Unterschied zwischen den wiedergeborenen, entschiedenen Christen und denen, die nur in einer christlichen Tradition lebten, war offensichtlich.
Das Erkennen dieser Zusammenhänge ist eine Sache - die Umsetzung im Alltag ist jedoch etwas ganz anderes. Da gab es noch viele Irritationen und Kämpfe, aber mein Leben und das meiner Familie veränderte sich tatsächlich immer mehr zum Positiven hin.
Die Berufung
Wenn man den Weg mit Jesus konsequent geht, beibt es nicht aus, dass man Stück für Stück in seine Berufung hineinkommt und darin eine Erfüllung erfährt, die sonst nichts anderes bieten kann.
Seit über 10 Jahren leite ich nun mit meiner Frau zusammen einen Hauskreis und bin Leiter einer Lobpreis- und Anbetungsgruppe unserer Gemeinde. Wir konnten immer wieder feststellen, dass wir andere Menschen in die Freiheit führen konnten, so dass sie das "Erbe" empfangen konnten, das jedem zusteht, der sein Leben Jesus übergibt.
Der Weg mit Jesus ist nicht immer eitel Sonnenschein, denn der Prozess der Wiederherstellung beinhaltet auch die Aufarbeitung unserer Vergangenheit und die Veränderung unseres alten maroden Charakters. Letzten Endes schließt "Wiederherstellung" aber alle Ebenen des Lebens ein: körperlich und materiell seelisch, Beziehungen zu anderen Menschen geistlich, die Beziehung zu Gott.
Indem wir unser (altes) Leben verlieren, gewinnen wir unser (neues) Leben das ist wirklich unvorstellbar.
Jesus sagt in Lukas 17,33:
"Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben verliert, der wird es für immer gewinnen."
Dieter
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