yogaMein Weg zu Jesus
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Dynamische Meditation & Yoga
"Ich habe keine Freude daran, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott. Also kehrt um, damit ihr am Leben bleibt!" (Hesekiel 18,32)




Über Irrwege zu Jesus Christus
- von Birte -



Meine Suche ging los, als meine Mutter an Krebs erkrankte und nur kurze Zeit später an den Folgen der Krankheit verstarb. Es war Eierstockkrebs, der in ihrem Alter mit 47 Jahren sich sehr schnell entwickelte. Sie war im September vor ihrem Tod zur Vorsorge gewesen, und es wurde nichts festgestellt. Und nur fünf Monate später war sie tot!

Damals sagte der Pastor, der sie beerdigte, sie sei jetzt im Himmel. Dieser Satz hatte mich im Moment getröstet, aber gleichzeitig auch beunruhigt....

Als ich früher einmal mit meiner Mutter über Tod sprach, sagte sie, sie stelle ihn sich als langen Schlaf vor - und sie schläft ja gerne - und jetzt war meine Mutter tot. Und sie war der erste tote Mensch, den ich je gesehen hatte. Am Abend, als sie starb konnte ich nicht wie meine Schwester und mein Vater sie besuchen, weil ich noch länger arbeiten musste. Als ich dann das Krankenhaus betrat, mein Papa und meine Schwester waren schon wieder fort, traf ich sie jedoch nicht mehr lebend an... Sie lag auch nicht mehr in dem Zimmer wie sonst, sondern man hatte sie in einen extra Raum gelegt. Was ich dort sah, war sie, aber auch irgendwie war sie es auch nicht. Ich nahm nur noch eine Hülle wahr. Die Person, die eigentlich in ihr wohnte, die mir so vertraut war, war weg - plötzlich war sie tot! Ich konnte es nicht fassen! Und es gab jetzt keine Möglichkeit mehr, je wieder mit ihr zu sprechen..... Damals war ich 23 Jahre alt, und ich fühlte mich unendlich allein.

Irgendwelche Meinungsverschiedenheiten kamen mir in den Sinn. Wie gerne hätte ich sie bereinigt, durch ein Gespräch. Aber die Zeit war vorbei. Tränenüberströmt fuhr ich mit der Bahn nach Hause...

Rückblickend kann ich jetzt sagen. Dann begann meine Suche.
Ich las Bücher über Nahtoderfahrungen von Elisabeth Kübler-Ross. Ich las Bücher in allen möglichen Richtungen, die sich mit Leben und Tod auseinandersetzten. Meine Unruhe blieb. Um mich zu beruhigen, fing ich mit Yoga an, weil Gymnastik mir schon immer Spaß gemacht hatte.
Eine Freundin, die Christin geworden war, warnte mich vor dem Yoga. Sie hätte bei den Übungen einmal einen Totenkopf gesehen. Ich sagte, ich nicht - und machte noch sehr lange damit weiter.

Das reichte mir aber noch nicht. Ich wusste immer noch nicht, warum ich hier auf der Welt bin, wo meine Mutter jetzt ist, ich hatte immer noch eine große Unruhe in mir, und keiner konnte mir meine Lebensfragen beantworten. Darum suchte ich eine Selbsterfahrungsgruppe auf. Sie wurde von Psychologen, die Anhänger von Bhagwan waren, geleitet. Es war ja irgendwie ganz gut, ich hatte eine Beschäftigung und lernte neue Menschen kennen, die mir weiterhelfen konnten. Aber irgendwie merkte ich, dass mir diese Menschen auch nicht weiterhelfen konnten, weil sie alle selber Fragen an ihr Leben hatten.

Einmal musste ich mich in den Kreis stellen, den andere Selbsterfahrungsmitglieder gebildet hatten und über mich aussagen, wie ich mich fühle. Ich stand da und sagte: "Ich bin klein und dumm." Aber in mir schrie es: "Nein, das bin ich nicht", und ich verließ den Kreis. Ich spürte, es gibt Grenzen in mir, die ich nicht überschreiten will. Und wer von den Menschen könnte mich auffangen?
Die Mitglieder hatten alle ihre persönlichen Schwierigkeiten, und sie konnten mir auch nicht weiterhelfen.... Das spürte ich ganz deutlich.

Dann luden mich die Leiter der Selbsterfahrungsgruppe zu der sogenannten Dynamischen Meditation ein. Zu lauter Musik tanzen und schreien. Das wird mir helfen dachte ich. Alles einmal herausschreien..... Aber die Traurigkeit und Unruhe blieb.

Und dann fing mein Papa zu Trinken an. Ein Jahr zuvor hatten sie noch Silberhochzeit gefeiert und ihr Leben geplant, und jetzt war mein Papa plötzlich Witwer. Ich wusste nicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Ich hatte Angst, dass er Alkoholiker wird. Ich wohnte ja auch nicht mehr zuhause. Es war aber immer ein merkwürdiges Gefühl, meinen Vater in der Wohnung meiner Eltern zu besuchen. Es war alles so leer und so völlig anders, als in der Zeit, wo Mama noch lebte. Und überall sah es so aus, als wenn sie gerade mal zum Einkaufen war und gleich wiederkommt. Ich konnte ihren Duft riechen und weinte wieder einmal.

Meine Schwester, die etwas älter als ich war, war schon drei Jahre verheiratet und lebte ihr eigenes Leben mit ihrem Mann und kleinen Sohn. Wer sollte sich jetzt um meinen Vater kümmern?

Mit meiner Schwester konnte ich auch nicht über meine Gefühle und Ängste reden, sie war ja genau so hilflos wie ich. Zum Glück gab es in der Nachbarschaft ein Ehepaar, mit dem meine Eltern schon vor dem Tod meiner Mutter befreundet waren, und da fand mein Vater Familienanschluss.

Dann traf ich einen früheren Klassenkameraden, mit dem ich früher zusammen in einem Schulchor gesungen hatte. Und er lud mich in einen anderen Chor, in dem er jetzt sang, zu einer Chorprobe ein. Dieser Einladung kam ich gerne nach, denn singen mochte ich schon immer sehr gerne.

Dort kam ich in Kontakt mit Liedern von und über Jesus. Es blieb nicht bei einem einzigen Besuch, sondern ich trat wenig später in den Chor ein. Keiner von den Leuten kannte den Jesus, über den wir Lieder sangen. Wir sangen alle Lieder auf Englisch, es waren Gospel und Spirituals. Jeder von uns hatte seine eigenen Interpretationen zu den Liedern und dachte, was er wollte.

Einmal sang eine Frau ein Lied, das mich sehr bewegte:

I had a mother, she's dead and gone
she left me here to weep and mourn
but on the other side oft the river
there is joy and happiness

Ich hatte eine Mutter, sie ist tot und gegangen
Sie hat mich weinend und klagend zurückgelassen
Aber auf der anderen Seite des Flusses
da ist Freude und Glück

Plötzlich hatte ich den Eindruck, jemand hält meine Hand und geht neben mir.... Es war mir jedoch nicht unangenehm, sondern aufwühlend wohltuend. Keiner aus dem Chor hatte gemerkt, was mit mir geschehen war. Ich war gleichzeitig aufgeregt und fragend und auch irgendwie beruhigt.

Später, drei Jahre waren schon vergangen, als wir als weißer Chor eine Einladung nach Amerika zu einem Workshop bekamen. Keiner, der Choristen kannte Jesus, liebte es aber sehr, Lieder über ihn zu singen. Aber in Amerika sangen wir englischen Gospel, und die Menschen, die das hörten, verstanden natürlich die Texte, es war ja ihre Muttersprache.
Und sie reagierten auf das, was wir sangen mit: Praise the Lord, Amen, Hallelujah, Yeah, Jesus is alive!
Das löste natürlich große Diskussionen im Chor aus. wie kann man sagen, dass Jesus lebt?!

Wer ist dieser Jesus?

Das war im Jahr 1978. Im folgenden Jahr fuhren zwei Leute aus dem Chor an zwei unterschiedliche Orte in den Urlaub. Einer wieder nach Amerika, die andere Frau nach Frankreich, nach Taizee´.
Doch als sie aus dem Urlaub zurückkamen, waren sie in einer seltsam anmutenden Weise "befreundet".

Und plötzlich wurden wir herausgefordert, uns mit den Texten, die wir sangen, auseinander zu setzen. Lest doch einmal die Bibel, und solche Dinge, wurden an uns herangetragen. So fing es an, dass Texte, die wir bisher nur so gesungen hatten, plötzlich eine Bedeutung bekommen sollten. Es wurde uns erzählt, dieser Jesus, von dem wir singen, der ist erfahrbar. Aber wie geht das denn, der ist doch schon soooo lange tot, oder???

Es kamen immer mehr Fragen in mein Leben hinein, auf die ich eine Antwort brauchte. Aber die eine Erfahrung, die ich mit dem bestimmten Lied gemacht hatte, was war denn das?

1980 sind wieder einige aus unserem Gospelchor nach Amerika gefahren. Wir haben dort bei verschiedenen Mitgliedern der Gemeinde gewohnt, in der sich unser Chorleiter ein Jahr zuvor bekehrt hatte. Ich kam zu einer Familie mit drei Söhnen. Sie waren alle sehr nett zu mir. Nun er(lebte) ich hautnah, wie Christ sein aussehen kann. Allen, der Papa, hielt Familienandachten, und es war in der Familie eine von natürlicher Herzlichkeit geprägte Atmosphäre. Wir hatten zusammen mit den Gemeindegliedern unseren Alltag geteilt und wurden selbstverständlich in die Gemeinschaft integriert. Wir besuchten die Gottesdienste, Hochzeiten, Hauskreise und hatten natürlich auch sehr viele gemeinsame Chorproben.

Das Singen war so schön, die Menschen hatten solche wunderbaren Stimmen und wir lernten viele neue Lieder mit ihnen. Man spürte ihnen den Glauben ab.... Eines Abends war wieder einmal ein Gottesdienst vorgesehen, und ich nahm mir vor, mich in die erste Reihe zu setzen, um mich nicht ablenken zu lassen. Es war eine Predigt, die mich irgendwie sehr bewegt hatte. Die Aussage, die dann kam lautete:
Der Menschensohn kommt zu einer Stunde, die ihr nicht wisst. Seid bereit. Heute ist der Tag des Heils. In diesem Moment wusste ich, dass Gott dadurch zu mir persönlich sprach....

Nun wurde ein sogenannter Altarruf gemacht. Wer mit Jesus leben wollte, sollte nach vorne zum Altar kommen. Ich saß in der ersten Reihe und hatte es ja eigentlich nicht weit... Aber in mir tobten Kämpfe...
Ich blieb auf meinem Platz sitzen... aber Gott hat mein Herz gesehen, hat gehört, dass ich innerlich zu ihm schrie!
Plötzlich "wusste" ich, ich bin Gottes Kind, die Bibel ist Gottes Wort, mir ist vergeben. Ich erzählte doch, wie ich mich meiner toten Mutter gegenüber gefühlt hatte. Dass ich nie mehr mit ihr ein klärendes Gespräch führen konnte.......
Die Zentnerlast war weg!

Ich wusste, dass ich in Ewigkeit bei Gott war, aber was am schönsten für mich war, ich wusste plötzlich auch, dass meine Suche nach dem Sinn in meinem Leben jetzt beendet war. Die große Unruhe, die mich immer wieder befallen hatte, war mit einem Mal vorbei.

Ich hatte einen großen Frieden in mir, so wie ich ihn vorher noch nie erlebt hatte, und eine überfließende Liebe durchströmte mich.

Ich hätte "die ganze Welt" umarmen können, die um mich stehenden Menschen haben es abbekommen Diesen Frieden kann man nur von dem bekommen, der von sich sagt, er sei der Friedefürst. Und das ist Jesus Christus.
Und zwei Wochen später ließ ich mich taufen.



Birte


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