Vom Himmel in die Hölle und zurück
- von Ella -

Ich war fast 10 Jahr im Sumpf der Esoterik und Lichtarbeit gefangen und habe Ende August 2008 wieder zu Jesus gefunden. Zehn Jahre kann ich hier nicht in Kürze zusammenfassen, aber ich versuche trotzdem einige Meilensteine, meiner Geschichte, als Mahnmal hier zu hinterlassen.

Wer glaubt und behauptet, es gäbe keine Hölle, keine Dämonen, keine Geister (als Oberbegriff für alles andersdimensionale), der irrt. Wer sagt, dass Esoteriker einfach nur dumme Spinner sind, die etwas Huhibuh machen, der hat keine Ahnung. Sicherlich gibt es viel zu viele, die nur auf der Suche sind und die wirklich nichts Negatives im Sinn haben – und ich denke, dass sind die meisten – aber gerade diese Menschen, gehen der Hölle auf den Leim. Und ich war eine von ihnen. Ich behaupte heute, dass ich die Hölle am eigenen Leib erfahren habe.

Ich komme eigentlich aus einer typischen deutschen und evangelischen Familie. Ich bin getauft und konfirmiert worden und mein Vater war ein gläubiger Mensch, der seine christlichen Werte an mich weitergab. Ich habe gerne und mit ganzem Herzen in der damaligen Gemeinde mitgearbeitet und war die Ruhe selbst. Ich war vollkommen zufrieden und in mir ruhend. Dann kam meine Sturm und Drang Zeit und dort fand ich auch den Anfang meines Endes. Ich hörte damals, es müssen die frühen 80iger gewesen sein, immer am Samstagmorgen eine Radiosendung, die sich mit paranormalen Phänomenen beschäftigte. Ich fand das so spannend. Ich wollte mehr wissen. Spielerisch und neugierig startete ich meine ersten Experimente mit dem Übersinnlichen. Ich hatte auch einige spannende Ergebnisse, gab aber mein „Hobby“ bald wieder auf. Nur leider gab mich mein „Hobby“ nicht mehr auf. Mir gelang es zwar für eine Zeit nicht an Paranormales zu denken, aber urplötzlich und ohne, auch heute noch, ersichtlichen Grund, schlidderte ich immer wieder in Situationen, die mit dieser Thematik zu tun hatte. Da waren Bewegungen in der Wohnung, die nicht physikalisch bzw. logisch erklärt werden können, da waren Gerüche, die ich nicht einordnen konnte, da waren Berührungen, die nicht hätten sein können.

Nach einer Zeit gewöhnte ich mich an meine „Besucher“ und für mich wurden diese Dinge einfach normal. Ein paar Jahre später, stieg ich aus der Kirche aus und ich denke, dass das ein Startschuss, für wen auch immer war. Ich erkrankte von jetzt auf gleich, an Depressionen, schwere Depressionen. Kein Therapeut oder Arzt konnte sich erklären, weswegen diese Depressionen auf einmal da waren. Ich hatte eine super Kindheit, hatte kein Trauma erlitten, meine Organe funktionierten einwandfrei. Da weder physische, noch psychische Ursachen gefunden werden konnten, und höchstwahrscheinlich auch nicht da waren, halfen mir die Medikamente natürlich auch nicht. Ich war verzweifelt. Mein Zustand wurde immer schlimmer, so dass ich irgendwann so nervlich am Ende war, dass ich von einem Neurologen ein starkes Beruhigungsmittel verschrieben bekam, das mich eine Woche lang schlafen legte. Nach dieser ersten Depressionsphase, fand ich im Internet den Zugang zu meinem Untergang. Dieser Untergang verlief in mehreren Phasen. Den Einstieg machte ich im Wicca. Ich fand das spitze und ich fand die Gemeinschaft unheimlich schön. Sie sprachen von Toleranz und Liebe. Sie waren alle die Guten. Schwarze Magie lehnten sie ab.

Ein paar Monate später, wendete sich das Blatt. Da war auf einmal nicht mehr von Weiß und Schwarz die Rede, sondern von Grau. Ich musste erkennen, dass die Fassade anfing zu bröckeln. Da wo vorher noch Toleranz ganz groß geschrieben war, spürte ich nur noch Hass, auch bei mir. Wo vorher noch eine Gemeinschaft war, da bekämpfte man sich auf einmal. Ich wollte das nicht mehr und verließ, mit Kampf und Ärger am Hals die Wiccagemeinde. Der Übergang zu dem nächsten Schritt vollzog sich fließend. Durch den Tod meines Schwiegervaters, geriet ich an die sogenannte Jenseitsforschung. Ich muss auch heute noch zugeben, dass diese Thematik wirklich interessant ist und man sich aber sehr schnell in ihr verrennen kann. Dieses Kapitel war sehr kurz für mich, denn ich lernte dort eine Frau kennen, die sich mit Engeln und Energiearbeit beschäftigte. Und da fängt nun meine „Kariere“ als Lichtkrieger an. Ja, ich war nach Aussagen der angeblichen hohen Wesenheiten, mit denen ich glaubte zu arbeiten, nicht ein Lichtarbeiter, sondern ein Lichtkrieger. Somit hatte ich eine sehr schwere Lebensaufgabe *grins*. Und ich fand das toll, ich gehörte nämlich zu der Legion von Erzengel Michael, jaahaa. Da kann man nur staunen. Aber auch wenn ich das jetzt hier so flapsig schreibe, es ist wirklich tragisch. Innerhalb kürzester Zeit, habe ich durch die ganze Szene eine Gehirnwäsche bekommen, die so ausgeklügelt ist, dass selbst ein bodenständiger Mensch, früher oder später, den Boden unter den Füßen verliert. Vorausgesetzt natürlich, man ist behämmert genug, wie ich, nicht den rechtzeitigen Absprung zu schaffen. Diese Gehirnwäsche ist so clever konstruiert, dass ich nicht einmal einen Schuldigen finden könnte. In der Szene sind sie alle nur Marionetten, die fest an das glauben, was sie sagen und tun. Manche sind so stark involviert, dass sie alle irdischen Sicherheiten (Arbeit, Krankenkasse, Konto, Familie, etc.) aufgeben. Sie lassen sich einfach nur fallen, in dem festen Glauben, dass der lang ersehnte Aufstieg der Menschheit jeden Moment kommt und sie als Gerettete, als Erwählte, all diese Dinge eh nicht mehr brauchen.

Aber zurück zu mir. Ich glaubte auch an diesen Aufstieg, ich glaubte auch daran, dass ich die Aufgabe habe, die Menschheit und die Erde zu retten. Ich wollte ihnen helfen. Und ich glaubte auch, dass ich mich von Nicht- Belehrbaren, zurückziehen muss, weil sie mich schwingungsmäßig herunterzogen. Resultat war, dass meine Ehe vor dem Aus stand, meine Tochter, die natürlich ein Kristallkind war, unter meiner „spirituellen“ Lebenseinstellung litt. Meine Freunde zogen sich zurück, meine Schwiegerfamilie war eh das Letzte, weil sie unendlich niedrig schwangen. Mein Haushalt ging auch den Bach runter, weil ich ja permanent mit meinen geistigen und andersdimensionalen Freunden sprechen musste, um mich weiter energetisch erhöhen zu können. Kurz, mein Alltag endete in einem absoluten Chaos. Ich verlor immer mehr den Boden unter den Füßen und merkte es nicht. Der vorletzte Schritt war, dass ich mich in Reiki einweihen ließ. Das paradoxe an der Sache ist nur, dass ich das tat, um meiner Freundin zu beweisen, dass Reiki nicht funktioniert. Ich stellte dann aber dummerweise fest, dass ich Resultate erzielte. Mir ging es mental und physisch wirklich besser. Also ließ ich mich in den zweiter Grad auch noch einweihen. Anfangs stellte ich wieder fest, dass es funktioniert. Dann kam der Meistergrad. Bei der Einweihung ging es mir schon nicht gut. Irgendetwas war anders. Die Energie, die mir übertragen wurde, war extrem hart und unpersönlich. Ich bekam Beklemmungen, mir wurde übel und schwindelig. Ein paar Tage später ging es mir psychisch so schlecht, dass ich mich freiwillig in eine Klinik begab, weil ich selbst merkte, dass ich stark selbstmordgefährdet war. In der Klinik noch kämpfte ich gegen diese Gedanken an, weil ich immer wieder das Bedürfnis bekam, aus dem Fenster zu springen. Die Diagnose verlief wieder ohne Ergebnis. Keiner konnte sich erklären, warum ich in so eine psychische Verfassung geraten bin. Damals ahnte ich schon etwas, schob es aber nach wie vor weg von mir.

Ich praktizierte, nach diesem Erlebnis, nie wieder Reiki. Der letzte Schritt war, dass mich das Totenreich wieder anzog. Ich startete eine Versuchsreihe über EVP (also Tonbandstimmen). Ich verbuchte auch in kürzester Zeit die ersten Erfolge. Anfangs bekam ich auch Antworten auf meine Fragen. Ich sprach natürlich ausschließlich nur mit meinem Guide (frei übersetzt Hauptschutzengel) – dachte ich. Eine Aussage war, auf meine Frage, ob es Ashtar wirklich gibt und ob er denn nun mal langsam auftauchen wollte, Originalton vom 13.08.2008: „Ashtar ist nicht. Verarscht lieben Dummen. Have your heart. Kopf hoch.“ Tja, was sagt man dazu! Aber außer diesen Aussagen, bekam ich immer wieder auch Warnungen EVP nicht mehr zu machen. „Bereich ist Gefahr. Die hassen Erde“ oder ähnliche Aussagen. Mit der Zeit wurden aus den eher netten Aussagen Drohungen, Beleidigungen und Ankündigungen. Ich zog mich etwas zurück, konnte es letztendlich aber nicht sein lassen. Als mein Vater im Sterben lag und kurz nach seinem Tod, machte ich weiter. Ich wollte Kontakt zu meinem Vater aufnehmen. Es meldete sich auch jemand, der sich als mein Vater ausgab.

Aber hier, bei mir zuhause, wurde es immer gruseliger. Türen schlugen auf, die Feuermelder sprangen an und gingen von alleine wieder aus, wenn wir in die Nähe kamen. Alpträume bei meiner Tochter, ich hatte Angst mein eigenes Haus zu betreten, mein Mann war einfach nur noch genervt. Ich wusste, dass ich Mist gebaut hatte und zwar riesigen Mist. So groß, dass ich alleine da nicht mehr raus kam. Ich brach weinend zusammen und schrie nur noch nach Gott und Jesus. Ich bat um Verzeihung und Hilfe. In diesem Moment erfuhr ich die größte Wärme und Hilfe, die ich jemals erfahren hatte. Es fühlte sich so schön an und ich hatte einen Gedanken, der sich frei so übersetzen lässt „Na endlich, Du bist wieder zuhause“. Die Aufnahmen habe ich komplett von meinem Computer gelöscht und auch das Programm habe ich vom Rechner genommen. Lediglich meine schriftlichen Aufzeichnungen der EVPs liegen mir noch vor. Meine Esobücher und alle anderen Utensilien aus dieser Zeit, liegen in Umzugskartons, weit weg von meiner Familie. Ich habe alle Kontakte zu der Szene abgebrochen.

Ich bat Jesus mich von meiner Reikigeschichte wieder zu entweihen, was er auch tat. Ich bin wieder die Ruhe selbst, kann wieder lachen, meine Ehe erholt sich wieder, meine Tochter ist überglücklich ihre Mama wieder zu haben, meine Depressionen sind komplett weg. Kurzum, das Leben hat mich wieder.

Auch wenn es hier jetzt sehr lang geworden ist, es ist noch lange nicht alles, was ich zu erzählen hätte. Ich habe mich dazu entschlossen, ein Buch mit meiner kompletten Geschichte zu schreiben. Ich denke, dass ich im Spätsommer das Buch veröffentlichen werde. Ich kann nur alle warnen, die in der Szene sind bzw. sich für diese Dinge interessieren. Leute, es ist kein Spaß. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, in die man besser nicht die eigene Nase hineinstecken sollte. Dreht um und wendet Euch von diesen Dingen ab. Ob Ihr nun zu Christen werdet oder nicht - lasst, um Gottes Willen, die Finger von diesen Dingen.

Ella


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